Samstag, 18. Februar 2012

Meine Philosophie der Hochzeitsfotografie


Baden-Baden 2012

Ich habe mit Gedanken gemacht, warum mir Hochzeitsfotografie so viel Spaß macht, was meine Philosophie hinter der Fotografie ist, warum ich mich von anderen mit meiner Art zu fotografieren unterscheide, und wie ich möchte, dass meine Fotografie als Dienstleistung gesehen und verstanden wird. Ich wollte einfach eine Beschreibung liefern für meine Webseiten, die Leuten, die mich nicht kennen ein Bild zeichnet vom Menschen hinter der Kamera, seinen Gedanken und seiner Einstellung.

Ich liebe es generell zu fotografieren, alles zu fotografieren. Sport, Natur, Architektur, Macro, aber am liebsten sind mir Menschen, Menschen und ihre Emotionen. Ich liebe es in einer Momentaufnahme einen Gesichtsausdruck auf dem Gesicht eines Menschen festzuhalten, den zu beschreiben allein ein ganzes Buch füllen würde. Und genau von diesen Gesichtsausdrücken gibt es eine Vielzahl bei jeder Hochzeit. Ich glaube als ich bemerkt habe, wieviel Geschichten man eigentlich mit unbewegten Bildern erzählen kann, habe ich mich in die Hochzeitsfotografie verliebt. Und diese Liebe versuche ich bei jeder Hochzeit der Fotografie wieder zurückzugeben.

Bei jeder Hochzeitsfeier haben sich viele Menschen noch vielmehr Mühe gegeben und eine Menge Geld in die Vorbereitungen für einen unvergesslichen Tag investiert, darum möchten Sie nicht nur eine pure Dokumentation des Tages, sondern lebendige Bilder die Geschichten erzählen. Beim Betrahten der Fotos möchten alle Beteiligten sich zurückversetzen in diesen einen Moment, der erstaunt, ja sogar zum Nachdenken anregt und Spielraum läßt für Interpretation.
Es zu schaffen, so zu fotografieren, ist nicht so einfach, vor allem weil sich der Ablauf von Hochzeiten doch sehr ähnelt. Eine Besondere Fähigkeit liegt darin, die Unterschiede zu erkennen und in den Bildern zu betonen, ohne den eigentlichen Hochzeitskontext zu verlieren.

Die notwendigen Fähigkeiten dafür gehen über das Bedienen der Technik weit hinaus. Die Persönlichkeit des Fotografen ist ausschlaggebend dafür, welche Ergebnisse im Umgang mit den Menschen erzielt werden. Sinn für Humor ist ebenso notwendig, wie ein freundliches Auftreten, Flexibilität, Intuition, und ein Kompliment zum richtigen Zeitpunkt. Alle diese Fähigkeiten stellen jedesmal eine neue Herausforderung dar, wodurch sich die Hochzeiten trotz des gemeinsamen Ablaufs doch sehr unterscheiden. Der Umgang mit den Menschen kann einfach nicht geplant oder standardisiert werden kann, sondern er muß jedesmal aufs Neue mit dem Brautpaar oder den Gästen erarbeitet werden.

Hochzeitsfotografie ist auch ein wenig eine Jagd noch dem Augenblick. Timing und Antizipation sind zwingende Fähigkeiten, die letztendlich den Unterschied machen, denn arrangierte Bilder, bei denen der Fotograf eine Menge Zeit hat, sind nicht wirklich eine Herausforderung. Wer unbezahlbare Momente fethalten will, muss immer bereit und vorbereitet sein. Aufmerksamkeit und Konzentration auf die Geschehnisse sind anstrengend, doch der Lohn sind wundervolle, individuelle Hochzeitsfotos. Oftmals gilt: Es gibt Keine zweite Chance Emotionale und aktionsreiche Momente festhalten.

Vor kurzem wurde ich gefragt, du machst sicher eine Unmenge von Bildern, damit du am Ende so eine große Anzahl an guten Bildern aussuchen kannst für das Paar? Nein, ist meine Antwort dazu. Ich bin konzentriert und wachsam die ganze Zeit über, deshalb ist es auch so anstrengend und ich bin wirklich sowohl körperlich, als auch geistig müde, wenn ich nach enem Hochzeitsfoto-auftrag nach Hause komme. Ich mache im Verlaufe des Tages Bilder, von denen ich bereits im Moment des Kamera Auslösens weiß, dass sie besonders sind. Besonders emotional, besonders aussagekräftig, besonders wundervoll, besonders wertvoll für einzelne der Beteiligten, aber ich halte auch Bilder fest und versuche mit den Beteiligten Dinge, die besonders ungewöhnlich sind, die kreativ sind und die ich noch nirgends in dieser Weise gesehen habe. So halte ich mir Spielraum offen und die Fotos erhalten eine individuelle Note. Ich bin froh, das dies alles nicht wirklich nachgeahmt oder kopiert werden kann.

Insgesamt müssen eine Vielzahl von Aufnahmetechniken in kürzester Zeit abgerufen werden. Klar, Portraits,
arrangierte Fotos, Fotos der Dekoration, aber auch völlig unbeobachtete Fotos aus der Ferne, die oft unbezahlbare Momente einfangen.

Es ist die individuelle Fähigkeit des Sehens, die den Unterschied macht. Die Fähigkeit das zu sehen was sehenswert ist und es so festzuhalten, dass es für den Betrachter interessant sein wird.
Die Wahrnehmungsgabe des Fotografen ist das A und O, denn sie kreiert die Bilder, selektiert Gutes von Schlechtem und Wundervolles von Profanem. Der Rest ist geübte Bedienung der Technik, welche erlernt werden kann. Die Qualität der Ausrüstung bestimmt eigentlich nur, wieviel kreative Reserven man übrig hat, um an das Bild, das im Kopf bereits existiert in der tatsächlichen Umsetzung auch heranzukommen. Alles ist eher Knipsen, da die Kreativität der Automatikeinstellung der Kamera überlassen wird. Nichtsdestotrotz macht die Person hinter der Kamera den Unterschied, nicht die verwendete Technik. David Williams, einer der bekanntesten Hochzeitsfotografen, erkennt richtigerweise, dass es "bei Hochzeitsfotografie nicht um Technik geht, vielmehr geht es um Ausdruck, Interaktion und Leben.." in den Bildern.

Natürlich gibt es auch ein paar kleine Tricks, um Emotionen auf die Gesichter der Hochzeitspaare zu zaubern, aber die sind natürlich geheim und müssen selbst erlebt werden :)

Freitag, 3. Februar 2012

Lustiger Fail: Final Destination

Final Destination zu Besuch
Momentan laufen viele Projekte und ich mache mir nebenher Gedanken, wie ich die "Besser fotografieren" Posts am Besten strukturiere, bevor ich mit dem Posten beginne. Zwischendurch möchte ich euch aber diesen lustigen Fail nicht vorenthalten :)

Gestern war ich selbst so konzentriert darauf meinem Gegenüber zu erklären, wie er sich verhalten und am Besten positionieren soll, dass ich kurz vergaß den Bildhintergrund zu beachten (Siehe Lesson 1). Was ich selbst so schön beschrieb, hatte ich kurzzeitig selbst nicht mehr beachtet und schwups, kam Herr Final Destination von rechts ins Bild gehuscht.

Bei der Rückschau der ersten Bilder, viel mir der Herr dann jedoch auf, was zum einen zu großer Heiterkeit aller Anwesenden beitrug, aber auch dazu, dass ich Herrn Destination bat, das Feld zu räumen. Anbei ein paar der Ergebnisse:

                                          

www.richardwesner.de