Samstag, 31. Dezember 2011

FotoTipps Teil 1: Es beginnt alles im Kopf

....oder, warum Fotografie zur Leidenschaft werden kann.

Ich habe schon immer fotografiert, mein Spitzname im Freundeskreis war früher sogar Paprazzo und genauso sahen die Fotos aus, als wären sie von einem Paparazzo geschossen worden.
Wenn man nun überlegt, wie solche Fotos aussehen, dann kommt man zu dem Schluss, dass Paprazzi dokumentieren, wer wann wo ist. Sie machen einen Schnappschuss, Hauptsache sie haben ein Bild im Kasten. Und wenn wir ehrlich sind sehen so 99% aller Fotos auf Facebook und in den meisten Urlaubsalben aus.
Zwischen all den Schnappschüssen befinden sich aber auch immer wieder wundervolle aufnahmen, abgesehen von dem individuellen Wert für die Abgebildeten, scheint etwas anders an den Bildern zu sein. Es kann die Idee  hinter dem Bild sein, das was abgebildet wurde, der besondere Blickwinkel... oder andere Dinge. Was also diese Fotos differenziert, ist dass ein Gedanke oder eine gezielte Aussage hinter dem Bild steckt, nicht pure Dokumentation.

Für mich brachte Fotografie einen besonderen Mehrwert in den Alltag, den ich nun mit allen teilen möchte. Als ich begann mich damit zu beschäftigen, wieso Fotografen so schöne Fotos machen und ich nicht, musste ich an vielen Dingen arbeiten, um mich und meine Fotos zu verbessern. So wie es wahrscheinlich jedem ergeht, such man den Grund primär in der Technik. Eine neue Kamera muss her... und am Besten noch viele neue Objektive. Und die Fotos werden erstmal kaum merklich besser.
Und als ich begann an mir selbst zu arbeiten, so wie ich die Welt sehe, so wie ich alltägliche Dinge betrachte, in Rahmen, in möglichen Bildausschnitten, stellte sich der wahre Mehrwert der Fotografie für mich ein: Das Leben braucht keinen besonderen Anlass, um schön zu sein. Jeder Tag und ganz einfache Dinge, wie Rauhreif auf Gräsern am Morgen, wenn man früh aus dem haus zur Arbeit muss, können schön sein. Dinge, die einem kaum auffallen, wenn man ihnen im stressigen Alltag keine Beachtung schenkt. Es liegt immer nur daran, wie man die Dinge betrachtet und ob man sie beachtet.

Fotografie hat mir die Augen geöffnet, dafür das Leben wahrzunehmen, meinen Sinn für die Umwelt geschult und mir gezeigt, wie viele schöne Dinge uns umgeben.

Was will ich damit sagen... ich will mit dieser Ausführung sagen, dass es im Grunde zwei Arten von Fotografie gibt. Fotografie kann dokumentieren, wie es bei jeder Reportage geschieht.
Man sieht diese art der Fotografie bei CSI nach jedem Mord im Fernsehen und auf unseren meisten Urlaubsfotos. Es wird ein Nachweis erbracht, das etwas passiert ist oder man da war. Viele Bewerbungsfotos sehen übrigens auch wie ein Nachweis aus, dass man beim Fotografen war :)
Die andere Art der Fotografie hat ein anderes Ziel, sie will eine Geschichte erzählen, Stimmungen erzeugen, zum Nachdenken anregen, lässt Raum für Interpretation oder findet genau diesen einen Moment so wertvoll, dass er für immer festgehalten werden sollte. (Ein Foto kann mehrere der genannten Aspekte vereinen).
Letzterer ist der Grund, warum ich mich für Fotografie und gegen das Filmen entschied. Der gewisse Reiz der Fotografie für mich ist, das man einem einzigen Moment so viel Aufmerksamkeit widmen kann. Mann kann ihn betrachten, über ihn nachdenken, ihn würdigen, in nie mehr vergessen, so wie er es verdient hat.
Zudem wird dieser eine Moment durch das Festhalten wertvoll für den Fotografen, die Welt, für die Abgebildeten oder für den Bekanntenkreis der Abgebildeten (Gedanke: Steffen Böttcher - Stilpirat).
Ein weiterer Grund, warum für mich Fotografie zur Leidenschaft geworden ist, ist das Erzählen ganzer Geschichten durch einen eingefrorenen Moment. Das so etwas möglich ist, kam mir vor wie Zauber, als ich es realisierte. Das zu können sehe ich als Geschenk an, als Geschenk, das ich nutzen möchte, um anderen Menschen damit eine Freude zu machen...

Der Grund, wieso ich mich bei der Auswahl des Namens für diesen Blog für "ThisVeryMoment" entschied, dürfte nun ebenfalls offensichtlich sein: "Ein Foto ist nur so gut, wie der Moment, in dem es gemacht wird." Und genau um diesen dreht sich alles. Das ist für mich der Reiz, die Jagd nach dem gewissen Augenblick.

Momente wie dieser machen für mich den Reiz am Fotografieren aus
[Aufgenommen mit Nikon AF-S 50mm f/1.4G an Nikon d700]

Aber genug, interessant dürfte sein, wie man nun beginnen sollte, wenn man sich verbessern möchte beim Fotografieren. Ganz klar, beginne bewusst zu fotografieren, anstatt zu knipsen. Sei dir bewusst, ob du nur dokumentieren möchtest im Moment oder ob du etwas bestimmtes mit dem Bild an den Betrachter übermitteln möchtest. Im ersten Fall drück ab, im letzeren überleg erst, ob alles auf dem Bildausschnitt zu sehen ist, was du draufhaben möchtest, ob etwas fehlt oder ob etwas störend ist [z.B. eine Mülltonne im Hintegrund, außer du bildest Müll ab :) ]. Dann drück ab!
Manche störenden Faktoren lassen sich auch am PC entfernen durch Retusche, wenn jedoch ein Teil des Kopfes bei einer Person im Bildausschnitt abgeschnitten ist, kann man den hinterher schwer wieder herzaubern.
Als zweites, achte auf den Zeitpunkt, zu dem das Foto gemacht wird. Fährt gerade ein Auto im Hintergrund vorbei, das stören würde, dann warte einen Moment und schieße das Foto ein wenig später.

TIPP: Was mir am meisten geholfen hat, um das zu trainieren, war das Fotografieren mit einer Festbrennweite, also ein Objektiv ohne Zoom-Funktion. Da man eigentlich immer zu viel oder zu wenig auf dem Bildausschnitt hat, beginnt man über den Bildinhalt und den Ausschnitt bewusst nachzudenken. Man muss den Abstand zum Objekt bewusst ändern oder gegebenenfalls den Winkel, aus dem aufgenommen wird, anpassen.

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Foto für Federica

Das Positivbeispiel: Wie man ein ausdrucksstarkes Bewerbungsbild macht, zeigt Federica's Beispiel. Selbstvertrauen im Blick, Dynamik im Bild, das Foto unterstreicht ihren zielgerichteten Lebenslauf, dessen roter Faden nach dem Studium eine Festanstellung anstrebt. Das Foto reiht sich ein und lässt keine Fragen offen, noch Zweifel aufkommen.

Zu beachten ist zusätzlich die Wirkung in schwarz-weiß. Wie man sieht ist schwarz-weiß nicht gleich schwarz-weiß. Eine einfache Konvertierung der Farbkanäle ist meistens nicht genug. Weitere Anpassungen erlauben deutlich unterschiedliche Bildvarianten, die bestimmte Aussagen unterstützen können und beim Betrachter unterschiedliche Stimmungen erzeugen können.

Normal, aber gewiss nicht immer, spielt das Foto eine untergeordnete Rolle bei der Bewerbung, aber es ist ein Hilfsmittel, das Vertrauen und Zuversicht in eine Person schaffen und unterstützen kann. Deshalb nicht unterschätzen, welche Wirkung Bilder haben.

Federicas Bewerbungsfoto und Varianten, aufgenommen mit Canon 85mm f/1.2 USM II an Canon 5D MKII, Blende 1.6

Rettung für Eugens Bewerbungsfoto

Oder auch.... "Es gibt keine zweite Chance einen ersten Eindruck zu hinterlassen."

dieser Beitrag zeigt, wie man dem 'toten' Standardfoto eines Fotografen im Nachhinein noch ein Mindestmaß an Aussage hinzufügen kann, um die eigene Bewerbung ins gewünschte Licht zu rücken. Das ist natürlich nur notwendig, wenn man nicht gleich ein ausdrucksstarkes oder dynamisches Foto schießt, welches den Charkater oder die gewünschte Aussage möglichst genau trifft.

Der erste Schritt bestand im Austauschen des Hintergrundes von ausdruckslosem blass-blau in eine Office-Umgebung. Das Beispiel zeigt eher eine Quick-and-Dirty Lösung als ein perfektes Ergebnis, aber für die kurze Zeit, die zur Verfügung stand ist das Ergebnis ganz brauchbar und es erfüllt den Zweck.
Das Bild mit neuem Hintegrund wäre bereits ausreichen gewesen für einen Lebenslauf, aber um ein kleines Highlight in die Bewerbung einzubauen, habe ich aus dem Foto ein Deckblatt für die Bewerbungsunterlagen erstellt, um die Bewerbung optisch von den meisten in einer Personalabteilung eingehenden Bewerbungen abzuheben.

Anbei das Ergebnis.

Schritt 1: Freistellen und Stockfoto als Hintergrund einfügen, zuvor weichzeichnen des Stockfotos
Schritt 2: Deckblatt mit Bildausschnitt erstellen

Dienstag, 27. Dezember 2011

Blog online.

Ich dachte es wird Zeit, dass ich einen separaten Blog eröffne, in dem ich Tagebuch führen kann und meine zahlreichen Kamera und Objektivtests mit der Welt geschmeidig teilen kann....

Neulich aufgenommen mit einem Nikon AF-S 200mm f/2.0 VR an meiner d3s [Offenblende]: Prince ganz relaxed